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"das wort ist ein geschichtenbüro" erik, 4

AutorenbildAndrea Karimé

4 gute Gründe, warum ich Kindern in Workshops nicht mehr beibringe, "gute Geschichten" zu schreiben!

Aktualisiert: 21. Apr.



1- Ich weiß nicht, was "gute Geschichten" sein sollen! Ok, ich weiß, was für Geschichten mir gefallen. Oder was ich von meinen Geschichten erwarte. Glaubwürdige Charaktere, in einer Sprache erzählt, die nicht verstaubt ist und nicht schon 100mal gehört. Die Geschichte muss berühren und treffen und Kindern Klugheit unterstellen. Und ob eine Geschichte, die ich lese, das tut, hat wiederum natürlich ganz viel mit meiner eigenen Geschichte und Gegenwart zu tun! Ja, ich weiß auch, was aus Drehbuchschreibersicht eine (akademisch gesehen) gute Geschichte ist, und was man da alles beim Schreiben zu beachten hat. Aber ist das wirklich der einzige Weg nach "Geschichten-Rom"? Warum sollte ich diese (doch sehr subjektiven bzw erwachsenen Kriterien)an Kinder vermitteln? Möchte ich Schreibkopien von meiner Arbeitsweise herstellen? Drehbuchschreiberinnen aus Ihnen machen? Nein! Ich möchte sie inspirieren eigene Schreib-Wort-Wege zu gehen und sie dabei begleiten.


2. Kinder und Erwachsene haben unterschiedliche Vorstellungen


von Qualität, Humor und Spannung einer Geschichte. Ich muss an "Meine Fußballwelt" von Barış, 9, denken. Ein Kindertext aus einem meiner ersten freien Schreibprojekte nach meiner Zeit als Grundschullehrerin. Ich hatte eine Woche mit den Kindern einer Schule in einem sozialen Brennpunkt in Köln geschrieben. Barış' Geschichte schien mir eine wenig interessante Reihung von Wörtern und Sätzen zu sein. Als er sie aber in einem Saal voller Kinder in seiner Schule (zweisprachig) vortrug, erhielt er tosenden Applaus! Das lehrte mich eine gewisse Demut. Ich begriff, dass es Texte gibt und geben muss, die von Kindern für Kinder geschrieben werden. Auch wenn wirklich nur Kinder etwas damit anfangen können.


3. Manche Texte der Kinder sind rätselhafte und schwer einzuordnende Geschöpfe.


Sie erzählen nicht handlungslogisch, sondern mit Fantasie und mit der Freundschaft zum Sprachbild. Ein Kollege, Autor, meinte mal zu dem Text "Schreibgiraffe" (s.u.): "Was soll das bedeuten? Das ist doch kein Text!" Ich fürchte das es doch ein Text ist, und dass das die typische erwachsene Bewertungsmanier ist, die vielen Kindern früher oder später den Spaß mit Sprache verdirbt.


4. Die Schule bemüht sich bereits um das Feld des "guten Schreibens".


Und das tut sie unter Zeitdruck und mit vielen Vorgaben. Aufsatzerziehung ist zwar in vielen Curricila der Grundschulpädagogik gestrichen, aber noch immer wird z.B. noch immer "Einleitung-Hauptteil-Schluss" gelehrt. Als ich Lehrerin war, habe ich immer darunter gelitten, dass ich den Kindern "ihr eigenes Schreiben" wegnehmen musste. Jetzt setze ich mich zum einen für o.g. Schreibfreiräume ein, zum anderen für Projekte mit Zielen. Projektziele und Handlungsziele. Das letztere ist für Kinder relevant: Das Handlungsziel zeigt Ihnen was sie später in der Hand haben. Das sogenannte Handlungsprodukt. (Wie zb s.u. Die CD) Beides, Freiraum und Projekt, zielt darauf ab, Kindern etwas viel Weitläufigeres und im Sinne der Leseförderung etwas viel Wichtigeres vermitteln nämlich: Schreiben macht Spaß Schreiben macht Sinn

Interessieren Sie sich für meine Ansätze? Sie können mich für Ihre Kinderangebot buchen https://andreakarime.de/144-Offener_Ganztag. Oder für einen Vortrag oder eine Fortbildung: https://andreakarime.de/131-Fortbildungen.

Oder stellen Sie mir eine Frage https://www.buchstabenrascheln.com/kontakt




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